28.07.2012

Von Menschen und ihren Liedern


Kennt ihr das? Es gibt so Lieder, die ordnet man im Kopf irgendjemandem zu. Und wenn man das Lied hört, denkt man unweigerlich an sie oder ihn. Das ist nicht immer schön, aber sehr oft dauerhaft. Ich hab vermutlich viele Lieder und Menschen dazu, über die ich etwas sagen könnte und vielleicht tue ich das auch irgendwann. Aber für´s Erste reicht ein Lied und was es mir bedeutet. (Und ja, damit entspreche ich jetzt dem erwarteten Klischee des Musikblogs...aber keine Angst, es kommen auch wieder beiträge mit mehr Text und weniger Musik)
Ich selbst versuche, möglichst unbeschwert durch´s Leben zu gehen. Die Dinge so zu nehmen, wie sie sind und das Beste aus jedem Moment zu machen. Und dazu einfach immermal die schlechten Gedanken weg zu „spülen“. Einfach wieder in die Spur zu finden. Im letzten Jahr hat mir dabei immer wieder ein Lied geholfen, das ich mit der Person verbinde, dank der ich es zuerst gehört habe. Diese Freundin von mir wirkt irgendwie immer unbeschwert und unbekümmert. Wenn was scheiße läuft, dann ist das ein kurzes Ärgernis und dann geht’s weiter. Irgendwie bewundere ich sie dafür.
Und weil das so ist, kommt sie mir immer in den Kopf, sobald dieses Lied läuft. Und das tut es immer mal. Möglichst laut. Und direkt mehrfach. Danach sieht die Welt viel besser aus. Probiert´s aus, wenn´s bei euch mal wieder zu viel wird.

Hier das Liedchen:


01.07.2012

Klein sein


Eben war ich draußen. Mitten in der Nacht. Mitten im Gewitter. Nach einem langen, heißen und wundervollen Tag wollte ich einfach noch die kühle Gewitterluft genießen, den Regen auf meiner Haut spüren.
Und dann stand ich da. Allein in der Dunkelheit. Allein im Wind, im Regen, in Blitzlicht, dass aller 10 Sekunden für einen Augenblick die Nacht taghell erleuchtete. Ich lehnte mich gegen die Hauswand und schaute in den Himmel. Und einmal mehr wurde mir erschreckend klar, wie klein ich und wir Menschen im Allgemeinen eigentlich sind. In diesem Moment hatte ich keine Probleme, keine Sorgen, aber ich kannte auch kein Glück, keinen Genuss. Ich war einfach Ich, ein winziger Teil in einer riesigen Welt, für die mein Leben nur eine Randnotiz ist.
Und doch, gleichzeitig war mir klar, wie wertvoll eben diese Randnotiz ist. Das, was ich in diesem Augenblick erlebte, war einzigartig, nur für mich. Kein anderer hätte diesen Moment mit genau meinem Blick und meinen Gedanken wahrnehmen können. Ein Geschenk von der großen Welt an die kleine Randnotiz.
Solche Augenblicke, die Geschenke sind, weil man in ihnen ein Stück weit erkennen kann, was heißt, Mensch zu sein, kann jeder immer wieder erleben. Das kann für jeden anders aussehen: Erschöpft vom Gipfel des eben bestiegenen Berges in das Tal blicken. Nachts die Sterne zählen. Im Wald unter Bäumen liegend die Käfer beobachten. Mit einem guten Freund die auf- oder untergehende Sonne betrachten. Oder inmitten von tausenden Menschen stehen und die Atmosphäre aufsaugen.
Wir sollten versuchen, gerade diese Momente zu finden und für uns zu speichern. Zu wissen, wie klein man ist und dennoch seine Einzigartigkeit zu spüren, lässt vieles einfach werden und relativiert Probleme und Sorgen wenigstens für kurze Zeit. 
Also geht raus und sucht. Und bleibt Mensch: Klein und eine Randnotiz. Aber wertvoll und bewundernswert in Allem, was wir erleben und tun.